Geschichte

Es begann im Jahre 1919. Kaum waren die Wunden des Ersten Weltkrieges verheilt, da schlossen sich im Arbeiter- Turn- und Sportverein die Anhänger des Fußballsportes zusammen und gründeten eine Fußballmannschaft. Der erste Spielleiter in der Geschichte des TSV überhaupt war der Sportkamerad Willi Müller.

Innerhalb kurzer zeit gelang es, zusammen mit vielen anderen Idealisten eine lebensfähige Abteilung aufzubauen. Durch Kamerad-schaft und viel Fleiß war es möglich, innerhalb weniger Jahre eine der höchsten Spielklassen der seinerzeitigen Arbeitersportbewegung zu erreichen.

Auf dem Bruckespan fanden die ersten Spiele statt. Später mussten der berüchtigte "Sandplatz" an der Spalter Bahn lange Jahre als Fußballfeld dienen. In dieser Zeit entwickelte sich an der Pleinfelder Straße (jetziges UT4-Gelände) die Fußballtätigkeit im Deutschen Turnverein.

1932
1. Mannschaft 1932 v.l.n.r.:
Hans Fuchs, Abraham, Karl Meyer, Karl Meier, Georg Fuchs, Leonhard
Rosenbauer, Heidecker, Fleischmann, Schmörrer, Schorr

Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges standen die nach 1933 zusammengeschlossenen Gmünder Fußballer in hohem Ansehen und waren überall geachteter Gegner.

Auch während des Zweiten Weltkrieges wurden zum großen Teil der Spielbetrieb soweit möglich, aufrechterhalten.

Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg
Wie rege die Gmünder Fußballer waren, zeigt sich daran, dass bereits im Oktober 1945, also wenige Monate nach Kriegsende, eine neue Fußballabteilung unter der Leitung von Sportkamerad Ludwig Holzinger gegründet wurde. Auf dem vollkommen ungeeigneten Talespan mussten die ersten Spiele ausgetragen werden.

Mit vielen Idealisten und mit viel Fleiß wurde auf dem Bruckespan mit großzügiger Unterstützung der Gemeinde Georgensgmünd ein neues Sportplatzgelände errichtet. Viel Liebe und Vereinstreue gehörte seinerzeit dazu, um die schwierigen Verhältnisse in den Nachkriegsjahren zu meistern. Wenn man sich zurückerinnert, dass zu den Auswärtsspielen oft bei bitterster Kälte in offenen LKW's gefahren werden musste, und was sonst an Strapazen und Entbehrungen hingenommen wurde, dann kann man erst ermessen, wie viel Energie und Opfer von den Fußballern gebracht wurden.

1947
1.Mannschaft 1947/48 stehend v.l.n.r.:
Schwarz Hans, Hausmann, Koch Chr, Weber, Rosenbauer, Maderholz H, Schuh,
Schwarz Karl, Rosenbauer L, Böhm, Schwarz Heinrich

Rascher Aufstieg durch systematisches Training
Durch fleißige Trainingsarbeit gelang es den Fußballern, innerhalb weniger Jahre von der untersten Spielklasse bis zu II. Amateurliga vorzustoßen. Dieser rasche Aufstieg war ein wesentlicher Verdienst des sehr rührigen und energiegeladenen ersten Gmünder Trainers, Franz Hügel. Er war es, der durch harte Trainingsarbeit und viel Fußballkenntnis das eigentliche Fundament der späteren Erfolge legte. Ab 1952 kämpfte unsere 1. Mannschaft mit wechselndem Erfolg. In diesen Jahren musste die Mannschaft mehrere Male hintereinander in die A-Klasse absteigen, schaffte aber immer postwendend den Wiederaufstieg zur II. Amateurliga.

Dieser mehrmalige Abstieg konnte den Geist der Mannschaft nicht zerstören.

Der immer wieder geschaffte Aufstieg war ein Ausdruck guter Kameradschaft und ein Zeichen bester Zusammenarbeit zwischen den Mannschaften und ihren Funktionären. In dieser Zeit hat sich der langjährige Spielleiter Ludwig Hozinger, der weit über 25 Jahre die Geschicke des TSV und seiner Fußballabteilung leitete, große Verdienste erworben. Zwischenzeitlich war die Abteilung in den Händen der Sportkameraden W. Haberkern, E. Wernard und M. Fleischmann, die gleichfalls wesentlichen Anteil an den Erfolgen der Fußballer hatten und ihre ganze Kraft für diese Abteilung einsetzten. Wesentlichen Anteil an den Erfolgen der Fußball-Abteilung hatten nicht zuletzt die dieser Zeit wirkenden Trainer H. Bruckner und E. Rager, die für das Spielniveau und für die Kondition verantwortlich zeichneten.

Ab dem Jahre 1956 übernahm dann Sportkamerad K. Hausmann die Geschicke der Fußballabteilung und leitete nach kurzer Zeit auch das Training der Vollmannschaften mit besten Erfolg. Sein Geist übertrug sich auf die Spieler, und es war nicht verwunderlich, dass die 1. Mannschaft speziell im Spieljahr 1961/62 eine bedeutende Rolle im Meisterschaftsprogramm der II. Amateurliga spielte. In diesem Jahr wurde zusammen mit dem TSV Roßtal der zweite Tabellenplatz erreicht.

In dieser Zeit fallen auch die großen Erfolge in der DFB-Pokalrunde. Dreimal hintereinander wurde die 1. Mannschaft Kreis-Pokalsieger und schaltete jedes Mal die 1. Amateurliga-Mannschaft des TSV Schwabach 04 aus. Der größte Erfolg gelang im Jahre 1961, als Georgensgmünd, zusammen mit ESV Nürnberg West, in die 1. Süddeutsche Hauptpokalrunde des DFB vorstieß. Als Gegner empfing die 1. Mannschaft den achtfachen Deutschen Fußballmeister 1. FC NÜRNBERG. Wenn dieses Spiel auch mit 0:5 verloren wurde, so wird doch dieses Ereignis noch lange Zeit in Erinnerung bleiben.

Unvergessen sind die zahlreichen Turniersiege bei befreundeten Vereinen. Ein ganz besonderes Erlebnis war das Pokalturnier in Brüssel und der Gegenbesuch der belgischen Sportkameraden in Georgensgmünd.

Das Ende einer Fußballära
Noch heute schwärmen die etwas älteren Fußballanhänger von den begeisternden Spielen der Gmünder Mannschaft auf dem Sportplatz an der Spalter Bahn, Fachleute bezeichneten diese eingespielte und eingeschworene Elf als eine der besten Amateurmannschaften Mittelfrankens Ende der 50er, Anfang der 60er-Jahre. Der Umzug 1963 zum Sportplatz an der Wiesenstraße bot zwar ideale äußere Bedingungen, die gefürchtete Heimstärke der TSV ler aber war verlorengegangen. Nach dem Abstieg in die A-Klasse kämpfte man viele Jahe mit wechselndem Erfolg, immer in dem Bestreben, wieder Anschluss an die Spitze zu finden und eventuell auch den Aufstieg in die neugeschaffene Bezirksliga zu schaffen.

Mit dem Glück des Tüchtigen wieder in die Bezirksliga
Erst am allerletzten Spieltag der Saison 1967/68 brach in der Fußballabteilung wieder großer Jubel aus. Der Aufstieg in die Bezirksliga war wieder geschafft. Nach einer ausgezeichneten ersten Bezirksligasaison musste man im 2. Jahr wieder die Segel streichen und in die inzwischen gegründete Jura- A-Klasse absteigen. Damit begann eine mehr als 15 Jahre dauernde Durststrecke, die dem TSV Georgensgmünd den "Titel" des "Dienstältesten Jura- A-Klassen-Vereins" einbrachte. Vorrang hatte nun der Kampf gegen den Abstieg in die B-Klasse, und in dieser Richtung eignete sich unser TSV eine beachtliche Routine an. Immer wieder, und oft in letzter Sekunde, zogen die Grünen den Kopf aus der Schlinge. Nur in wenigen Jahren konnte in der Spitzengruppe mitgemischt werden.

1967
1967 oben v.l.n.r.:
Vors. Ludwig Schwarz, H. Schwendner, K.H. Haberkern, H. Lohmüller, H. Lux, G. Volkert,
F. Volkert, W. Maderholz, Kond.-Trainer H. Heiden, Spltr. M. Lohmüller
unten:
Spltr. P. Schmidl, R. Schorr, F. Haberkern, H. Zott, K. Heiden

Endlich war es wieder soweit
Nach 15- jähriger Abstinenz gelang den Gmündern durch einen 2:1- Sieg in Gunzenhausen gegen Wilburgstetten wieder der Sprung in die Bezirksliga. Schützenhilfe leistete die SpVgg Ansbach durch den Aufstieg in die Landesliga und einem dadurch freigewordenen Platz in der Bezirksliga. Aber die Gmünder hatten die Karten schlecht gemischt. Langwierige Verletzungen und andere Umstände verhinderten nicht nur eine gezielte Vorbereitung, sondern beeinflussten die gesamte Saison negativ. Es gelang nicht, in einem Spiel, eine eingespielte komplette 1. Mannschaft zu erstellen. Die Folge war ein einjähriges Gastspiel in der Bezirksliga und der erneute Abstieg.

1968
oben v.l.n.r.:
Betreuer H. Rößler, Trainer R. Manlik, J. Frieß, H. Ott, G. Lehmeier,
P. Schmidl, H. Böhm, W. Heiden, R. Schorr, H. Salbaum, 1. Spl. P. Schmidl,
unten:
K. Beyer, H. Klump, P. Hutzler, F. Bauer, H.J. Raithel, W. Salbaum, R. Plaumann

Spielleiter, Trainer u. Idealisten prägten den Gmünder Fußball
Auch während der letzten 25 Jahre (seit dem 50jährigen Jubiläum 1963) drückten viele Spielleiter, Trainer und Idealisten im Jugendbereich dem Gmünder Fußball ihren Stempel auf. Stellvertretend für viele Kameraden seien die langjährigen Mitstreiter erwähnt;

Spielleiter:
Mathias Lohmüller - Karl Brunner - Paul Schmidl und Hans Rößler

Trainer:
Gerhard Manlik und Wolfgang Maderholz

Jugendleiter:
Karl Brunner - Walter Illner und Hans Lohmüller

Jugendarbeit und AH-Leben großgeschrieben
Die besondere Pflege des Jugend- Fußballs sorgte immer für guten Nachwuchs. Ende der 70er Jahre machte eine Gmünder A- Jugend von sich reden, die hin bis zum Bezirks- Pokals alles gewann, was es zu gewinnen gab.

1978
oben v.l.n.r.:
R. Plaumann, F. Bauer, H. Ott, H. Buckl, W. Binnwerk, J. Wilhelm, Jgdl. Walter Illner,
unten:
M. Werner, P. Schmidl, H.J. Raithel, G. Lehmeier, J. Pamer, W. Ott

Auch eine Damen- Mannschaft versuchte einige Jahre ihr Fußballglück. Als der Spielbetrieb nicht mehr aufrechterhalten werden konnte, schloss sich ein Großteil dem TSV Rittersbach an.

Dass die Gmünder AH nicht nur Fußball zu spielen sondern auch die Feste zufeiern versteht, ist weit über die Gmünder Grenzen hinaus bekannt.

Mit dem treuen Gmünder Fußballanhang und mit Vertrauen in die Fußball- Jugend wird es sicher eine Gmünder Fußball- Zukunft geben.